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Beitrag vom 14.05.2011
k. d. lang and the Siss Boom Bang - Sing it Loud
Marie-Luise Wache
Nach 25 Jahren ist die mehrfach ausgezeichnete, kanadische Sängerin zum ersten Mal wieder mit einer eigenen Band zu hören. Der Sound, welcher aus dieser harmonisch-musikalischen Ekstase entstand, ..
..., ist unverkennbar k.d. lang und doch ganz neu.
Nachdem pünktlich zu k.d. langs 25. Jubiläum im Jahr 2010 ihre Retrospektive "Recollection" erschienen ist, nahm die kanadische Singer-Songwriterin nun nach drei Jahren wieder ein Studioalbum mit selbstkomponierten Songs auf. Zum ersten Mal seit ihrer Zusammenarbeit mit der Band "Reclines", die ihr zum Durchbruch in den achtziger Jahren verhalf, wurde das neue Album "Sing it Loud" mit einer eigenen, feststehenden Band "The Siss Boom Bang" aufgenommen. Für die Produktion holte sie sich, nachdem sie für ihr Album "Watershed" 2008 alles selbst in die Hand nahm, Joe Pisapia zur Unterstützung heran. Dieser komponierte neben dem Titelsong außerdem fünf weitere Lieder für k.d. langs neues Werk und übernahm die Leitung der Band.
"The Siss Boom Bang" hat sich eigens für die Aufnahmen zu dem neuen Album zusammengefunden. Viele der Songs wurden während Livesessions in Pisapias Middletree Studio in Nashville aufgenommen. Mit der Band, bestehend aus dem Drummer Fred Eltringham, dem Keyboarder Daniel Clarke, Joshua Grange, der Baritongitarre und Dobro, eine moderne Resonatorgitarre beherrscht, dem Bassisten Lex Price und Joe Pisapia, der mehrere Instrumente einspielte, hat k.d. lang hervorragende Musiker um sich geschart, die sich wie sie im Genre des Blues- und Country zu Hause fühlen.
Die Energie und die Sympathie, welche während dieser Aufnahmen herrschte, ist unverkennbar auf den Sound von "Sing it Loud" übergegangen. So bilden jetzt die Instrumente eine wunderbar griffige und üppige Untermalung für k.d.s kräftige Altstimme. Die Stille und Melancholie aus dem Vorgänger-Studioalbum "Watershed" weicht dem Spaß und der Energie einer Livesession mit Band. In den Songs wechseln sich ruhige Momente mit energiegeladenen Passagen ab, in denen das harmonische Zusammenspiel von k.d. lang und "The Siss Boom Bang" überzeugt. Mit dem neuen Album, so scheint es, ist die vierfache Gewinnerin des GLAAD (Gay And Lesbian Alliance Against Defamation) endgültig wieder zu ihren Wurzeln des Country zurückgekehrt.
Allein die Instrumentalität im hervorragenden Titelsong "Sing it Loud" könnte das beweisen. So hat das von Joe Pisapia komponierte Lied eine einfache aber eindringliche Dynamik, die durch Hammond-Orgel, Schlagzeug, Banjo und männliche Backgroundstimmen untermalt wird. Im Gegensatz dazu trägt das ruhigere "Inglewood" mit den Klängen unterschiedlichster Gitarren und dem Country-Gesang k. d. langs die Gedanken der Hörerin über weite Sommerlandschaften.
Neben den Eigenkompositionen und den Songs von Joe Pisapia ist auf dem neuen Album außerdem eine Coverversion des Talking Heads-Klassikers "Heaven" zu hören. Dabei bleibt die Musikerin dicht am unverkennbaren Original, setzt in ihrer Version ihre eigenen Akzente durch die Verwendung von Banjo und Gitarre.
AVIVA-Tipp: "Sing it Loud, Baby!" Der Aufforderung k.d. langs an die Hörerin, den Sommer lauthals, ob am Badesee, im Auto oder auf dem Fahrrad zu leben und zu genießen, sollte frau unbedingt nachgehen.
k.d. lang and the Siss Boom Bang
Sing it Loud
Label: Nonesuch / Warner
VÖ: April 2011
k.d. lang im Netz: www.kdlang.com und www.myspace.com
Weiterhören auf AVIVA-Berlin:
k.d. lang – hymns of the 49th parallel
k.d. lang – Watershed